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VOM NULL-/ PLUSENERGIEHAUS ZUM ENERGIEAUTARKHAUS


Der sogenannte Null- bzw. Plusenergiestandard sagt lediglich aus, dass mindestens eine energieneutrale Jahresbilanz vorliegt, obwohl diese Gebäude im Winter nach wie vor auf eine nicht unerhebliche externe Energiezufuhr angewiesen sind.

Ein wirtschaftlicher Lösungsansatz hierzu ist ein mit Hilfe marktgängiger Bau- und Technikkomponenten weiterentwickelter Passivhausstandard, der es ermöglicht, dass sich diese Gebäude über das ganze Jahr (nahezu) vollständig selbst mit Energie versorgen können.

DEFINITION

Energieautarke Gebäude sind ganzjährig nicht mehr auf eine externe Energiezufuhr durch Öl, Gas, Fernwärme, Holz oder Strom angewiesen. Es werden nur die natürlich einfallenden Energieströme auf dem Grundstück, wie Sonne, Wind und Erdwärme, zur Energiegewinnung genutzt. Die Energieautarkie bezieht daher nicht nur die Heizwärme, sondern immer auch alle andere Energieanwendungen im Gebäude mit ein - d.h. die Warmwasserversorgung, die Haustechnik und v.a. den Haushaltsstromverbrauch.

Auch wenn das Energieautarkhaus eigentlich ohne externe Stromversorgung auskommt, ist ein Anschluss an das öffentliche Stromnetz z.Z. noch sinnvoll, da je nach Wetterlage der Energieertrag vom regionalen Referenzklima abweichen kann und durch den Netzanschluss auch die sommerlichen Energieüberschüsse im Rahmen des Energieeinspeisegesetzes (EEG) nach wie vor an das öffentliche Stromnetz abgegeben werden können.

Da 100 % energieautarke Gebäude nur auf geeigneten Standorten errichtet werden können, versteht man unter dem sog. "Autarkiegrad" das Verhältnis von eigenverbrauchter Energie zum gesamten Energieverbrauch (Wärme, Technik- und Haushaltsstrom).

Die monatsweise Berechnung erfolgt standortbezogen entsprechend den DIN-Normen mit geeigneten Berechnungs- und Simulationsprogrammen und einem realistischen Ansatz für den Haushaltsstrom.

TECHNIK IM ENERGIEAUTARKHAUS

Mit dem Passivhaus-Standard können grundsätzlich sehr hohe Energieautarkiegrade erreicht werden, wenn Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpe entsprechend dimensioniert und miteinander verknüpft werden.

Die gewonnene Wärme und Elektrizität wird hierbei mit Hilfe weiterer marktgängiger Komponenten, wie einem Tagesstromspeicher und einer sog. Bauteilaktivierung, dann über mehrere Tage (Strom) bzw. Wochen (Wärme) gespeichert.

Worst case steht dann im Winter eine hocheffiziente Sole-Wärmepumpe bereit, die - auch wenn nur sehr wenig PV-Strom zur Verfügung steht - mittels gespeicherter sog. "kalter Solarwärme" nochmals erheblich effizienzgesteigert mit einem COP > 6,0 die minimal fehlende Restwärme aus dem Stromspeicher bereitstellen kann.

Bereits heute kann hierdurch ohne jegliche Komforteinbußen eine Energieautarkie von bis zu 100 % erreicht werden.

Brennstoffzellen mit einem saisonalen Wasserstoffspeicher, welche hypothetisch ausreichend Energie in die kalte Jahreszeit überführen können, sind wegen der sehr hohen Anschaffung- und Unterhaltungskosten und der geringen Systemwirkungsgrade vergleichsweise unwirtschaftlich und für den Passivhaus-Standard auch nicht mehr notwendig.

» Beispielhaft realisiertes Energieautarkhaus (nach PHPP-Monatsbilanzvefahren inkl. Haushaltsstrom und regenerativer Energiegewinnung /-speicherung):


» Berechnungsverfahren: Monatsbilanzverfahren nach Passivhaus-Projektierung (inkl. Haushaltsstrom und Energieerzeugung /-speicherung) und optionalem Elektroauto (Blau 200 kWh / Grün 100 kWh im Monat Überschuss bei ca. 17 kWh/100km und 14.000 km/Jahr)

ÖFFENTLICHE FÖRDERUNG

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) gewährt Förderungen in Form von zinsverbilligten Krediten im Rahmen des Förderprogramms "Klimafreundlicher Neubau Wohngebäude".

GESAMTKOSTEN-VERGLEICH

Aufgrund der sehr stark gestiegenen Energiepreise liegt jedoch der gesamte Kapitaldienst zur Finanzierung und Unterhaltung eines Energieautarkhauses inzwischen auch ohne jegliche öffentliche Förderung langfristig niedriger, als der eines konventionellen Gebäudes nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Die (nahezu) vollständige Unabhängigkeit vor weiter steigenden Energiepreisen machen ein solches Energieautarkhaus auch zu einer absolut zukunftssicheren und wertstabilen Investition.


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